Workshop "eLearning Plattformen" in Köln, 13.-14. November 2001

Fazit

Die Ziele, die wir mit der Teilnahme an dem Workshop verbanden, waren:

Der Workshop war in mehrfacher Hinsicht für das Projekt MiLCA nützlich: Zum einen war es sinnvoll mit den Entwicklern der vorgestellten Plattformen persönlich in Kontakt zu treten, zum anderen wurde beim Workshop auch gezeigt, dass unser Projekt nicht das einzige ist, das sich mit der Auswahl einer Lehr-/Lernplattform beschäftigt und die Probleme bzw. der Diskussionsstand in vielen Projekten ähnlich ist.

Wir ziehen nach dem Workshop die folgenden Schlüsse, die unser weiteres Vorgehen direkt betreffen:

  1. Es gibt mit et-Online/uni-online der FU Hagen mindestens eine weitere LL-Plattform, deren Einsatz in Erwägung gezogen werden sollte. Gießen und Tübingen werden das System auf ihren Servern installieren.
  2. Eine definitive Festlegung auf eine LL-Plattform für den Rest der Projektlaufzeit sollte erst auf dem Projekt-Workshop im Februar stattfinden
  3. Es wurde auf der Tagung deutlich, dass Autorenwerkzeuge nicht zur Kernfunktionalität von LL-Plattformen gehören und vor allem die Open Source Produkte mit einer überzeugenden Lösung überfordert sind. Es ist daher sinnvoller, dem Prozess der Inhaltserstellung einen Rahmen zu geben der diesen Prozess nicht an eine LL-Plattform bindet (s. nächster Punkt)
  4. Wir schlagen vor, dass Tübingen und Gießen eine DTD zu den Objektdaten und zu den MetaDaten entwirft, dokumentiert und den anderen Projekten zur Verfügung stellen. Die anderen Partner sollten ihre Anforderungen einbringen und diese DTD als Rahmen für ihre Inhalte-Entwicklung verwenden
  5. Es muss bei der auszuwählenden LL-Plattform gewährleistet sein, dass ein IMport der projekteigenen DTD und der danach gestalteten Dokumente möglich ist und die Dokumente browsergerecht angezeigt werden können (was beim Stand der Browsertechnik wohl eine Umsetzung in HTML bedeutet). Es gibt in dieser Hinsicht zu der von uns präferierten Plattform ILIAS Positives zu berichten. Die Entwickler arbeiten zur Zeit am XML Im- und Export. Bis Ende des Jahres soll es nach einer ILIAS-Mitteilung soweit sein, dass sogar schon gewisse Metadaten-Standards wie SCORM unterstützt werden, Anfang bis Mitte nächsten Jahres wird es eine Unterstützung für beliebige DTDs und XML-Instanzen geben. Diese Aussagen sind mit etwas Vorsicht zu genießen. Zwar arbeitet das Entwicklerteam - so wie es aussieht - mit Hochdruck an diesen Aufgaben, die auch fester Bestandteil der Roadmap sind. Allerdings erscheint es etwas unrealistisch, einen vollständigen XML Im- und Export schon innerhalb eines halben Jahres fertig zu stellen. Das Problem, das sich dabei unter anderem ergibt, ist, dass der interne Editor von ILIAS für die Strukturierung und Bearbeitung von XML gar nicht geeignet ist. Das kommt zwar unseren bisherigen Überlegungen externe Tools betreffend nicht ganz ungelegen, allerdings bedeutet es für die Entwickler ein umfangreiches Im- und Export-Modul zu schreiben, dass wenigstens einen validierenden XML-Parser (z.B. SAXON) enthält. Wünschenswert wäre auf jeden Fall auch noch ein XSLT oder zumindest CSS-Parser zur Darstellung der XML-Instanzen. Das alles lässt sich nach meiner Ansicht erst innerhalb der zweiten Jahreshälfte 2002 bewerkstelligen.
  6. ILIAS hat eine Beratungsfirma beauftragt, zusammen mit (potenziellen) Benutzern der Plattform eine Anforderungsanalyse für das Kursmanagement zu erstellen. Der Koordinator wird zu einem für den 27. November anberaumten Workshop fahren. Grundlage der Mission ist eine überarbeitete Version der Anforderungsliste, die P.S. Bayerl erstellt hat. Weitere Anforderungen / Wünsche nimmt der Koordinator gern bis dahin auf.

Details

Der Workshop gliederte sich in vier Teile:

  1. Rahmenvorträge, die die Thematik der drei für den zweiten Tag geplanten Workshops umrissen. Da die Foliensätze der Referenten über die Homepage des Projektträgers verfügbar gemacht werden, gehen wir nicht weiter darauf ein.
  2. Vorstellug verschiedener Modelle von LL-Plattformen (kommerziell und OpenSource) und die NRW-Initiative "CampusSource", einer Open Source Entwickler-Gemeinschaft. Vorgestellt wurden das kommerzielle Produkt WebCT (Schulmeister), die Plattform et-online / uni-online der FU Hagen (Kaderali), und die Plattform "Linguistik Virtuell (Handke). et-online / uni-online, ebenso wie ILIAS Bestandteil von CampusSource, scheint uns eine erwägenswerte Alternative zu sein.
  3. Eine wenig ergiebige Podiumsdiskussion der Referenten mit dem Publikum;
  4. Drei parallele Workshops, die am zweiten Tag vormittags stattfanden:

Workshop "Kriterien und Auswahlstrategien"

Der Besuch des Workshops "Kriterien und Auswahlstrategien" ergab einige grundlegende Fragen, die im Verbund noch zu klären sind:

Unter diesen Aspekten sollten beide hier angesprochenen Plattformen evaluiert werden.

[LL: Es wird in Kürze einen überarbeiteten Anforderungskatalog geben, auf der Grundlage der von P.S. Bayerl erhobenen Daten. Dieser wird auch Grundlage meines Besuchs am 27. November bei ILIAS sein. Ich möchte die Partner bitten, diesen Katalog zu ergänzen oder zu präzisieren.]

Qualitätskriterien für Produkte und Entwicklungsprozesse

Nach einer kurzen Einführung in die softwaretechnischen Aspekte von LL-Plattformen und -werkzeugen erstellten die TeilnehmerInnen eine Wunschthemenliste. Diese wurde gerankt und dem Ranking entsprechend abgearbeitet. Ich beschränke mich auf die für unser Projekt relevanten Aspekte:

Didaktische Szenarien und Einsatzstrategien

Zunächst wurden vom Diskussionsleiter folgende Qualitätskriterien vorgestellt, die gegeneinander abgewogen werden müssen:

Die anschliessende Diskussion ging wie zu erwarten nicht in eine bestimmte Richtung, sondern warf verschiedene Fragen und Anregungen auf.

die wichtigsten Punkte innerhalb der Diskussion (allgemein):

weitere Fragen / Anregungen / Feststellungen (didaktisch/inhaltlich):